Strukturreform im Kleinen

Larrelt, Pewsum und Groß Midlum starten mit einer Spielgemeinschaft in die neue Handballsaison

Während der HVNB am vergangenen Wochenende beim Verbandstag beschlossen hat, sich mittels einer Strukturreform zukunftsfähig aufzustellen, wird es auch Veränderungen in der Handballlandschaft in West-Ostfriesland geben. Die Handballsparten der drei Dorfvereine SV SF Larrelt, FT Groß Midlum und der TuS Pewsum gehen in Ihrer Jugendarbeit neue Wege.

Die Spartenleiter der drei Vereine haben sich Ende Februar zusammengetan und beschlossen, enger zu kooperieren. „Eigentlich haben wir unsere Zusammenarbeit schon seit dem Lockdown ständig intensiviert“, so Hayo Gerdes vom TuS Pewsum. „Während in Emden durch hohe Inzidenzen kein Sport betrieben werden durfte, konnten wir im Landkreis Aurich den Kindern draußen Individualtraining anbieten. Die logische Konsequenz dieser damals begonnenen Zusammenarbeit war nun der Zusammenschluss zur JSG“.

„Trotz kurzer Vorlaufzeit konnten wir Anfang März alle drei Vereinsvorstände davon überzeugen, unserem Vorschlag auf Bildung einer JSG zuzustimmen“, kommentiert Jan Kaufmann, der Abteilungsleiter von Larrelt und neuer Spielleiter der JSG, die Herausforderung für den Zusammenschluss. „Aber bis zum 1. April mussten alle Vertragsunterlagen beim HVNB vorliegen, was uns gelungen ist, wie man sieht“.

Bisher waren die Vereine gezwungen, sich vor jeder Saison in unterschiedlichen Konstellationen zusammenzusetzen, um spielfähige Jugendmannschaften zusammenzustellen. Diese Herausforderung wurde zwischen den drei Vereinen über Mannschaftsspielgemeinschaften, Gastspielrechte, die nur in ‘Transferzeitfenstern‘ beantragt werden dürfen, oder Vereinswechsel in der laufenden Saison gelöst.

„Wir sehen für alle nur Vorteile“, erläutert Günther Ukena, Handballverantwortlicher der FT Groß Midlum: „Die Kinder bleiben Mitglieder ihrer Heimatvereine. Durch den Zusammenschluss können wir aber durchgängige Trainingsangebote von den Minis bis zur A-Jugend anbieten. Die drei Dorfvereine bieten abgestimmte Trainingszeiten in Ihren Hallen an – das wird immer wichtiger, weil die Schulen vermehrt Nachmittagszeiten belegen.“

Die Kinder werden als Minis bzw. F- und E-Jugend in den ‘Vereinsstützpunkten‘ an die Sportart herangeführt. Für die Teilnahme am Spielbetrieb oder für Turniere können die Kleinsten frühzeitig gemischt und zu spielfähigen Mannschaften zusammengezogen werden. Punktspiele werden auf die Hallen der drei Vereine verteilt; kurzfristige Änderungen der Spielorte sind dann schnell möglich.

Als Vereine, die sich dem Breitensport verpflichten fühlen, soll die Durchlässigkeit zwischen den Vereinen erhöht und somit den Kindern ein durchgängiges Sportangebot von den Minis bis zur A-Jugend offeriert werden.

Verbunden mit dem Zusammenschluss der Vereine ist der Appell an ehemalige Handballer, sich als Trainer oder Schiedsrichter ehrenamtlich im Jugendbereich der Vereine zu engagieren.